Masahiko Satoh, Piano / Japan
Roger Turner, Schlagzeug / GB
Yoshihide Otomo, E-Gitarre / Japan
Fotos © Fabio Lugaro
Drei improvisierende Meistermusiker sind in diesem Trio vereint:
Masahiko Satoh (Klavier), Roger Turner (Schlagzeug) und Yoshihide Otomo (Gitarre) trafen sich 2015 zum ersten Mal auf der Bühne der legendären Hall Egg Farm vor den Toren Tokios. Diese Performance wurde 2019 auf dem Label Relative Pitch Records unter dem Namen SEA veröffentlicht. Das spontane, intuitive Verständnis zwischen den Musikern und deren hypnotisches Zusammenspiel war bereits bei diesem ersten Meeting offensichtlich.
„Die Performance des SEA Trios ist eine Mischung aus Traditionen und Innovationen, avantgardistischem, experimentellem und modernem Jazz, westeuropäischer Musik, zeitgenössischer akademischer und improvisierter Musik. Die drei Musiker haben eine meisterhafte Fähigkeit, kontrastreiche und absolut unterschiedliche Stile miteinander zu verschmelzen – leuchtend, ausdrucksstark und vorantreibend. Es entsteht ein vielschichtiges, universelles und bewegendes Musikmuster, basierend auf einer komplett freien Melodielinie, unvermittelten, dynamischen Einwürfen variabler Rhythmen, und auf einem hinreißenden Hintergrund.“ [Avant Scena Musikblog, 10.11.2019 / orig. englisch]
Dieses Konzert sollten Sie auf keinen Fall verpassen!
Yoshihide Otomo
Yoshihide Otomo bewegt sich zwischen Free Jazz, Noise, Improvisation, Komposition und Unklassifizierbarem mit einer Lässigkeit, die Ausdrucksmöglichkeiten in allen von ihm beeinflussten Konstellationen eröffnet. Er verbrachte seine Teenagerjahre in Fukushima, etwa 300 Kilometer nördlich von Tokio. Von seinem Vater, einem Ingenieur, beeinflusst, begann Otomo, elektrische Geräte wie zum Beispiel Radio und elektronischer Oszillator herzustellen. In der Junior High School war sein Hobby die Produktion von Toncollagen mit Tonbandgeräten. Nicht lange danach wurde er Free-Jazz-Fan und hörte Musiker wie Ornette Coleman, Erick Dolphy und Derek Bailey, sowie japanische Free-Jazz-Künstler, sowohl auf CD als auch live bei Konzerten. Besonders beeinflusst vom Altsaxophonisten Kaoru Abe und dem Gitarristen Masayuki Takayanagi entschied sich Otomo Yoshihide Free Jazz zu spielen.
1990 startete Yoshihide Otomo ein Projekt, das zu Ground Zero werden sollte. Bis zu deren Auflösung im März 1998 stand diese Band im Mittelpunkt seiner musikalischen Kreativität, während sich Stil und Mitgliederzahl mehrmals änderten. Seit Ground Zero hat Yoshihide Otomo minimale Improvisation, Filmmusik und die Jazz- / Big-Band-Konzepte seines New Jazz Quartet / Quintet / Orchestra aufgenommen.
Masahiko Satoh
Masahiko Satoh ist ein japanischer Jazzpianist, Komponist und Arrangeur. Im Alter von 26 Jahren zog Satoh in die USA, um als Stipendiat am Berklee College of Music zu studieren. Nach zwei Jahren kehrte er nach Japan zurück und nahm sein erstes Album als Leader auf: Palladium.
In seiner frühen Karriere in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren spielte Masahiko Satoh in einem freien, perkussiven Stil. Er benutzte einen damals ungewöhnlichen Ringmodulator, um den Klang zu verändern.
Ebenfalls in den frühen 1970er Jahren nahm er mit Attila Zoller, Karl Berger und Albert Mangelsdorff auf. Er schrieb die psychedelische Musik für den Anime-Film Belladonna of Sadness von 1973. Satoh hat Arrangements für Aufnahmen geschrieben, die unter anderem von Helen Merrill, Kimiko Itoh und Nancy Wilson geleitet werden. Er arrangierte auch Streicher und Quartett für das 1983 erschienene Album Maiden Voyage von Art Farmer.
1990 gründete Satoh eine große Gruppe namens Rantooga, die verschiedene Formen der Volksmusik aus der ganzen Welt kombinierte. In den frühen neunziger Jahren komponierte er Musik für einen Chor von 1.000 buddhistischen Mönchen. 2009 bis 2011 baute er den Lehrstuhl für Non-idiomatic Improvisation an der Tokyo University of the Arts auf.
Von 1981 bis 2020 war er Dozent an der Musikhochschule MESAR HAUS in Tokio.
Roger Turner
Über Jahrzehnte hat Roger Turner die vulkanische Kraft und die fein geschliffene Präzision seines Schlagzeugs in Ensembles eingebracht, die immer wieder dauerhafte Verbindungen zwischen Musikern auf beiden Seiten des Atlantiks geknüpft haben.
Darüber hinaus arbeitete er intensiv im mikroskopischen Labor der akustischen Duo-Situation, wo er ein hoch entwickeltes Gespür für Details und dynamische Kontrolle erlangte.
Eine dieser ausgewählten Gruppen von Weltklasse-Spielern, die gemeinsam die Sprache des zeitgenössischen Schlagzeugs neu definiert haben, ist das Sea Trio. In Turners Händen können winzige Spannungsbeeinflussungen die musikalische Richtung der Gruppe beeinflussen und ein neues Maß an Publikumserfahrung schaffen.
Veranstaltungsort: MUG – Münchner Untergrund im Einstein Kultur
Eintritt: 20 Euro, Mitglieder Offene Ohren e.V. 15 Euro
Wir freuen uns über unseren mittlerweile fünften Applaus in der Kategorie Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen, den wir von Claudia Roth, der Kulturstaatsministerin für Kultur und Medien, im November 2022 in Erfurt entgegennehmen durften.
APPLAUS steht für „Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten“ und ehrt mit der Kategorie Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen "in besonderem Maße all jene, die mit wenigen Personen und oftmals geringen finanziellen Mitteln außergewöhnliche Programme realisieren." [www.initiative-musik.de]
Dank des Preisgeldes können wir für Sie/für Euch unser Frühjahrs-Konzertprogramm mit einigen zusätzlichen Konzert-Highlights erweitern.
Eine Übersicht der Konzerttermine bis Mai 2023 gibt es hier als pdf-Datei zum Herunterladen: Programm_HJ1
Das Programm des Offene Ohren e.V. wird gefördert vom Kulturreferat der LH München. Ein herzliches Dankeschön vom Veranstalter, den Musikern und dem Publikum!