Martin Blume [Schlagzeug]
Wilbert de Joode [Kontrabass]
John Butcher [Tenor-, Sopransaxophon]
Thomas Lehn [Analog-Synthesizer]
Roger Turner [Schlagzeug, Percussion]
Tim Hodgkinson [Elektronik. Klarinette]
mit special guest Sebi Tramontana [Posaune]
Carl Ludwig Hübsch [Tuba]
Claus van Bebber [Schallplatten]
Jaap Blonk [Stimme]
Carl Ludwig Hübsch spielt mit dem Wechsel von Klängen aus dem Schalltrichter der Tuba und nah mikrofonierten Geräuschen beim Mundstück oder bei den Ventilen. Claus van Bebber mischt die Klänge von ausgesuchtem, z.T. präpariertem Vinyl auf mehreren betagten Plattenspielern. Jaap Blonk benutzt zwei Mikrofone mit einer Skala von Stereomöglichkeiten, wobei er neben der Stimme auch eine Vielzahl von Rachen-, Lippen- und Backenlauten einsetzt. Es entstehen lebhafte Klanggebilde im direkten Wechselspiel, aber auch dichte und komplexe Geräuschlandschaften.
"Durch neue Spieltechniken und seinem erweiterten Saxophonklang hat er Bedeutendes zur Entwicklung seines Instruments beigetragen.
Urs Leimgruber zählt mittlerweile zum engsten Kreis der zeitgenössischen,
improvisierten Musik in Europa".
Thorsten Meyer, Jazz Podium
"Urs Leimgruber spielt auf eine so faszinierende
Weise Saxophon, dass man glauben könnte, andere Klangerzeuger zu hören.
Er weiss auf seinen Instrumenten Trommeln sprechen, Gitarren klingen und Gongs
nachhallen zu lassen. Sein Spiel wirkt beinahe entinstrumentalisiert, befreit
von Nebenbedeutungen und auch in der komplexen Gestaltung auf unerwartete
Weise pur. Klang an sich. Die Stücke muten an wie ein klingendes Manifest,
ein tönender Daumenabdruck, eine Soundkarte mit einem unverwechselbaren,
nur mit persönlichem Atem einzugebenden Code".
Bert Noglik, CD Blue Log
Luc Houtkamp verbindet zwei Welten: akustische Improvisationsmusik und computergestützte Kompositionen und Performances.
Wir freuen uns, den aktuellen Preisträger des VPRO/Boy Edgar Prijs 2004, der wichtigsten Jazz-Auszeichnung in den Niederlanden, für dieses Konzert gewinnen zu können. Sind doch die rein akustischen Soloauftritte des niederländischen Saxofonisten mittlerweile eher rar geworden.
Ein spannendes Konzert, in dem kompositorische Konstruktionen mit hochenergetischem freiem Spiel verschmelzen.
John Russell [Gitarre]
Stefan Keune [Sopranino-, Altsaxofon]
Der Münchner Exklusivauftritt eines
Duos, das seine langjährige Zusammenarbeit in Deutschland, England und
Japan auf verschiedenen Tonträgern wie excerpts & offerings - acta;
frequency of use - nurnichtnur dokumentiert hat.
In John Russell´s Worten: Die Verschmelzung von Intellekt, Intuition und instrumentaler Praxis zu einer Musik, die in ihrem Bezug auf ihren spezifischen Kreationszeitpunkt und Lokalität einzigartig ist.
John Russell, 1954 in London geboren, kam schon in den frühen 70er Jahren in Kontakt mit der Londoner Free-Music-Szene und ist heute eine der Schlüsselfiguren der englischen Improvisierten Musik. Neben seinen Soloauftritten spielt er im Duo mit Stefan Keune, Roger Turner, Phil Minton, Gina Southgate, Evan Parker, Hugh Davies und Luc Houtkamp. Weiterhin im Trio mit John Butcher und Phil Durrant, im Chris Burn Ensemble sowie in vielen Spontanbesetzungen. Sein erfolgreiches Konzert in der Phoenix-Lounge im Juni 2004 mit Tanja Feichtmair [altsax, bass clarinet] war ein wichtiger Anstoß zur Gründung unseres Offene Ohren e.V.
Stefan Keune, 1965 in Oberhausen geboren, begann 1982 auf dem Tenorsaxophon. Bald schon spielt er freie Musik, seit 1990 auch in überregionalen und internationalen Besetzungen. Seit über zehn Jahren gehört dazu auch die Zusammenarbeit mit John Russel. Der Filigrantechniker am Sopranino- und Altsaxofon hat kürzlich auf dem neuen portugiesischen Label "creative sources" eine hörenswerte Soloeinspielung herausgebracht.
Stephan Froleyks [Messertisch]
und Gastmusiker Christoph Reiserer [Saxofone]
Stephan Froleyks erzählt Geschichten. Er erzählt sie auf neuen, zum Teil skurrilen, selbstgebauten Instrumenten, wie seiner geschweiften Tuba, dem Messertisch oder der Saitenwanne. Seinen Instrumenten schreibt er die Musik auf den Leib. Mit spielerischer Virtuosität und dem Wissen um die akustischen Eigenarten wie Nebengeräusch- und Obertonverhalten gelingt es Stephan Froleyks, scheinbar armen Objekten eine überraschende Reichhaltigkeit zu entlocken.
Seine Werke sind oft als Choreographie der Hände
notiert, welche die Bewegung des Spielers leiten soll, nicht aber als konkretes
Resultat vorab fixiert. So entstehen lose Blattsammlungen, die das Material
vorstrukturieren und erst bei einer Aufführung zusammengesetzt werden.
"Ein lockeres Handgelenk, Spiellust und intelligente Formgebung"
wie die SZ schrieb.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Stephan Froleyks im weiten Feld zwischen Komposition, Improvisation und Klanginstallation. Der 1962 in Kleve am Niederrhein geborene Musiker und Professor an der Musikhochschule in Münster studierte Tuba und Schlagzeug und ist durch seine internationale Konzerttätigkeit und zahlreichen Rundfunk- und CD- Produktionen eine anerkannte Größe der zeitgenössischen Musik.
Christoph Reiserer, Saxofonist, elektronischer Experimentator und improvisierender Grenzgänger aus München, war zeitgleich mit Froleyks in der Seidlvilla zu Gast, als Schöpfer der interaktiven Klanginstallation tisch. Dieses Möbelstück sieht äußerlich ganz harmlos aus, wie ein Tisch eben. Seine eigenartige mechanische Zusammensetzung deutet aber schon darauf hin, welch umfangreiche Elektronik aus ihm ein intuitiv Theremin-artig zu spielendes Musikinstrument macht, und dem "tisch" zum anderen aber auch ein über Tage und Wochen anwachsendes, akustisches Gedächtnis verleiht.
Im zweiten Teil des Konzertes ergaben sich neben instrumentalen Duos mit Alt- und Sopransaxofon daher auch faszinierende Kombinationen mit Klangspuren des vorangegangenen Konzertes, vom tisch scheinbar eigenständig und unvorhersehbar eingeworfen und von den Musikern, wiederum in Interaktion mit der Elektronik, live weiterentwickelt. Spannend!
Gunda Gottschalk [Violine]
Xu Feng Xia [chinesisches Saiteninstrument Guzheng,
Vocal]
Als Auftakt von ad hoc music 2005, einer neuen
Veranstaltungsreihe des Vereins Offene Ohren e.V., des Jazzclubs Unterfahrt,
der Klanggalerie t-u-b-e, in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München
Kulturreferat, gibt es eine Synthese zeitgenössischer Musik zweier
Kulturkreise:
Mit dem Hintergrund der klassischen chinesischen Musiktradition und der
europäischen Musikkultur entführen die beiden Musikerinnen im Duo
You Lan in poetische und bizarre Klangwelten.
Zusammen mit dem 2002 verstorbenen Wuppertaler Bassisten Peter Kowald bildeten sie die Kernbesetzung dessen Projektes Global Village und führen seine Grundidee beispielshaft und überzeugend weiter: Im Zusammentreffen mit anderen Kulturen improvisierend eigene Grenzen und Horizonte zu überwinden und zu erweitern, gleichwohl aber den besonderen Klang, die Melodien und Rhythmen ihrer eigenen Traditionen bewußt einzubringen.
You Lan spielte bereits 2004 mit großem Erfolg auf dem Vision Festival in New York, sowie mit unterschiedlichen Gästen auf zahlreichen renommierten europäschen Festivals.
Frank Gratkowski [Altsaxofon, versch. Klarinetten]
Sebi Tramontana [Posaune]
Extravagante Spieltechniken, südländische Nonchalance, spannungsgeladene Improvisationen.
Seit 1999 existiert dieses Duo bereits, wird aber nun erstmals in Sebi Tramontanas Wahlheimat München zu hören sein. Ein seltenes Vergnügen, da beide hierzulande eher selten präsent sind - umso mehr im europäischen Umland und auf vielen internationalen Konzert- und Festivalbühnen.
So tourte Frank Gratkowski einige Monate vorher mit dem holländisch/ international besetzten Sextett All Ears in Amerika - im Frühjahr konnten wir ihn damit in der Unterfahrt hören.
Auch Sebi Tramontana war wiederholt jenseits des Atlantiks, besonders in Chicago, musikalisch aktiv - aus diesen Kooperationen erwuchsen einige der vergangenen Münchner Come Sunday-Projekte, die in den Jahren um 2000 für Highlights der Improvisationskultur standen.
Nun also ein Duo, in dem Frank Gratkowski neben seinem Altsaxophon sein gesamtes Klarinettenarsenal auffährt, was Sebi Tramontana mit einer durch eine Vielzahl von Dämpfern und Aufsätzen bis weit ins Perkussive hinein erweiterten Posaune erwidert.
Zu erwarten sind profunde Technik, ideenreiche Dialoge und eine gesunde Portion Spielwitz und Selbstironie.
Phil Wachsmann (UK) [Violine, Elektronik] Foto: Jazzatelier Ulrichsberg
Martin Blume (D) [Schlagzeug] Foto: Martin Blume
Axel Dörner (D) [Trompete] Foto: Axel Dörner
Marcio Mattos (BR/UK) [Cello] Foto: Richard Muttonchops
Exaktheit, Spontaneität, Delikatesse, Details, Klangfarben, Strukturen, Präzision, Spannung, Dynamik - All dies könnte die Musik von Lines umschreiben und bleibt doch hinter dem Erlebnis eines ihrer Livekonzerte weit zurück.
Es geht um Interaktion, um Zuhören-Können auch und gerade der Musiker untereinander, um blind beherrschte Instrumente, ob konventionell oder radikal experimentell gespielt. Es geht um Intensität, um Entwicklung von Spannungsbögen, um hörbar gewordene pure Kreativität, um die Dichte minimaler Sounds und akzentuierte Klangexplosionen.
Unterschiedliche Klangstrukturen prägen die Musik dieses Ensembles: Axel Dörners charakteristisch geräuschhafte Trompetendrones, die "Insektensounds" der Streichinstrumente von Marcio Mattos und Phil Wachsmann, die perkussiven Flötenklappen Jim Denleys und die subtilen Klangschichtungen aus Martin Blumes Schlagzeug.
Nach erstaunlichen zehn Jahren ihres Bestehens fährt dieses Quintett mit nahezu unverschämter Selbstverständlichkeit fort, den Begriff der Freien Improvisation immer wieder neu zu definieren.
Freuen Sie sich mit uns auf dieses exklusive Konzert im Rahmen ihrer 10-Jahre-Jubiläumstournee.
Uli Böttcher [Elektronik]
Paul Hubweber [Posaune]
Rauschen, Pusten, Röhren und Tönen, durch Trichter und Kabel, gezirpt, gefiltert, gezwitschert. Modulationsfreudige Presets und Live-Sampling /Soundprocessing im Dialog mit der Posaune.
Paul Hubweber und Uli Böttcher bieten einen einzigartigen Hörgenuss, indem sie die elektronische Stimme mit der akustischen verzahnen, künstlichen Raum in natürlichen stellen, Töne und Phrasen einfrieren und als Ice-Crush neu servieren. Seit mehr als drei Jahrzehnten forschen die beiden Musiker aus Wiesbaden und Köln in den Tiefen zeitgenössischer improvisierter Musik.
Stimmen zu Schnack:
Eine sehr ausgereifte Konzeptmusik (Erhard Hirt)
Full of ideas and funny musical fantasies (Massimo Ricci)
Violine, Viola, Violoncello werden gemeinhin assoziiert mit abendländischen komponierten Musikwerken. Die japanische Koto gilt in ihrem Kulturkreis gleichermaßen "klassisch" mit über 14 Jahrhunderten fernöstlicher Hofmusik-Tradition (gagaku).
Diese international hochkarätig besetzte Frühjahrs-Konzertreihe "Die andere Saite" rückte die andere Seite dieser Instrumente in den Vordergrund und zeigte wie bereichernd und spannend Saiteninstrumente in der improvisierten Musik sein können.
Peggy Lee [Cello]
Miya Masaoka [Koto]
Larry Ochs [Sopranino, Tenorsaxofon]
Der New Yorker Larry Ochs wird meist mit dem renommierten ROVA Saxophon Quartett in Verbindung gebracht.
Die beiden Musikerinnen an seiner Seite bringen jede Menge Improvisationserfahrung mit. Die Cellistin Peggy Lee tritt solo, mit ihrem eigenen kanadischen Sextett sowie in verschiedenen Ensembles auf. Miya Masaoka ist mit ihrer japanischen Zither Koto nicht nur in der traditionellen japanischen Klassik, sondern in den verschiedensten Musikwelten bis zum interdisziplinären experimentellen Performancebereich mit Video und Elektronik zu Hause.
...Hier gibt es ausgeklügelt arrangierte motivische Kerne, aus denen sich die frei improvisierten Passagen herausspinnen; prägnante Ideen, um die das musikalische Geschehen in unterschiedlichem Abstand kreist, feinsinnig abgestimmte Kombinationen von Klängen, die sich verdichten, intensivieren, sich aneinander reiben, miteinander verschmelzen.
Das ist nicht bloss abwechslungsreich, sondern auch jederzeit spannend, mit überraschenden Wendungen und wunderschön lyrischen Klanggespinsten. Kurz: Abenteuerliche Geschichten von Musikern, die sich aufeinander einlassen, sich etwas zu sagen haben, miteinander - spielen. Was will man mehr.
(Auszüge aus Basler Zeitung zu einem Auftritt auf dem Züricher Taktlos Festival, 07.05.2004)
Carlos Zingaro [Violine und Elektronik]
Simon H. Fell [Kontrabass]
Mark Sanders [Schlagzeug und Perkussion]
Marcio Mattos [Cello und Elektronik]
Vier Innovatoren in Sachen Improvisations- und Experimentalmusik aus unterschiedlichen Kulturkreisen haben sich zu dieser spannenden Begegnung kammermusikalischer Instrumentierung mit Elektronik und Perkussion zusammengefunden.
Nach ihrem ersten begeistert gefeierten Auftritt auf dem portugiesischen Guimaraes Jazz Festival 2002 gibt es nun endlich die Deutschland-Premiere. Experimentelle Theatermusik, Avantgarde-Komposition, Shades of Jazz - die Bereitschaft zu Hören und die Lust an der gemeinsamen Kommunikation zeichnen ZFP Konzerte aus.
Zu ihrer gemeinsamen Live-CD schreibt Massimo Ricci, Paris Transatlantic Magazine im Januar 2006 "It contains some of the best string playing on offer in recent times".
Sebi Tramontana [Posaune]
Ig Henneman [Viola]
Ab Baars [Klarinette, Tenorsaxofon]
Ab Baars sitzt die komplette Jazz- und Improvisationsgeschichte im Rückenmark. Auch seine Partnerin an der Viola Ig Henneman zählt zu den wichtigen Improvisatoren der "New Dutch Swing", der Amsterdamer Jazzszene, die in dem gleichnamigen Buch von Kevin Whitehead beschrieben wird. In ihrer Musik werden die wesentlichen Trends des 20. Jahrhunderts mit Pop, Jazz, klassischer und improvisierter Musik verknüpft.
Auf ihrer aktuellen Europatournee sucht sich das niederländische Duo an jeder Station einen neuen Spielpartner aus. Das Münchner "PLUS" Sebi Tramontana wird sicher zur maximalen Kreativität herausgefordert!
Johannes Bauer [Posaune]
Jon Rose [Violine]
Thomas Lehn [Analogsynthesizer]
Wer wäre besser als Abrundung der Konzertreihe Die Andere Saite geeignet als Jon Rose, der englisch-australische Satiriker, Forscher, Theoretiker und Praktiker des Violonismus par Excellence.
Seit Anfang 2004 gibt es ihn mit FUTCH, einer außergewöhnlichen Kooperation mit dem Posaunisten Johannes Bauer und Thomas Lehn am Analogsynthesizer, zwei Powermusikern ersten Ranges.
Bei den Konzerten dieses hochenergetischen Improvisations-Trios brennt die Luft! Alles FUTCH? FUTCH!
Im Herbst 2006 gab es eine Fortsetzung der Improvisationsmusikreihe ad hoc music, ein Münchner Kooperationsprojekt des Vereins Offene Ohren e.V., des Jazzclubs Unterfahrt, der Klanggalerie t-u-b-e, in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Die Freunde der improvisierten Musik Offene Ohren e.V. präsentierten im Rahmen dieser Reihe im November ein Piano-Special.
Marilyn Lerner [piano]
Ig Henneman [Viola]
Lori Freedman [Klarinette, Bassklarinette]
Queen Mab, die keltische Feengöttin der Kraft, begann ihre musikalische Existenz bereits vor 10 Jahren. Schon damals holte sich das kanadische Duo wiederholt kongeniale Partner für Konzerte, aber auch für CD-Einspielungen.
Mit der niederländischen Viola-Spielerin Ig Henneman schließlich fand sich die ideale Triobesetzung, die ohne Berührungsängste und mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen Erik Satie und Loius Andriessen oszilliert, oder, wie in ihrem letzten Programm "See Saw", das 160 Jahre alte Queen Mab Scherzo von Hector Berlioz als Ausgangspunkt zu einer radikalen Reise ins musikalische Neuland verwendet.
Wir dürfen daher gespannt sein auf ihr neues Projekt Lines of Decent, in dem die drei musikalischen Grenzgängerinnen ein spannendes Feuerwerk aus Kompositionen und Improvisationen aus ihren vielfältigen kulturellen Hintergründen - Kanada, Niederlande, aber auch Ukraine, Polen, Schottland - zünden werden.
Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Kanada in Deutschland sowie der Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Jacques Demierre [Piano]
Urs Leimgruber [reeds]
Barre Phillips [Bass]
Über Barre Phillips braucht man eigentlich kein Wort zu verlieren. Vor Jahrzehnten schon eine Größe im Free Jazz, dann im vergleichsweise gepflegten Sound von ECM geschätzt und geliebt, aber gleichwohl auch in der improvisierten Musik zuhause, ob mit Derek Bailey vor über 30 Jahren oder heute im aktuellen Trio zusammen mit dem Tenor- und Sopransaxofonisten Urs Leimgruber und dem Pianisten Jacques Demierre.
Urs Leimgruber ist neben Evan Parker und John Butcher der zur Zeit wohl konsequenteste und reifste Saxofonist der Improvisationsszene. Musikjournalisten haben ihn gelegentlich als Freejazzer bezeichnet, womit sie jedoch nur eine kleine Facette seines Improvisationskosmos würdigten. Gut, Urs Leimgruber improvisiert frei, aber seine Musik kann auch verinnerlicht, leise, subtil und so ziemlich das Gegenteil dessen sein, wofür etwa ein früherer Peter Brötzmann oder ein heutiger Mats Gustafsson stehen.
Der Jüngste in diesem Trio, Jacues Demierre, hat vielleicht noch die meisten Berührungspunkte zum Free Jazz, auch wegen seiner Vorliebe für Cluster, aber auch er vermag es, mit leisen Tönen Spannung aufzubauen.
Wer einmal ein Konzert mit diesen drei Ausnahme-Erscheinungen der Improvisationsmusik erlebt hat, weiß, dass hier das gesamte Spektrum von introvertierten, lyrischen zart hingehauchten Klängen bis hin zu erdbebengleichen Urgewalten zu erwarten ist - wobei die drei Musiker auch jederzeit für einen Schuss unerwarteten Humors gut sind!
Mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptstadt
München Kulturreferat.
Die Tournee dieses Trios wurde unterstützt von der Schweizer Kulturstiftung
Pro Helvetia
Marilyn Crispell ist ein einzigartiges Phänomen in der Improvisationsmusik - es fällt schwer, andere Musiker zu finden, die eine solche Breite klangschöpferischer Aktivitäten entwickelt haben, diese nahezu simultan immer wieder zu neuen und überraschenden Höhepunkten führen, und trotzdem - teilweise alleine durch die Mitwirkung - dem musikalischen Resultat ihren eigenen unverkennbaren Stempel aufzudrücken.
Bekannt geworden durch ihre Jahre im Anthony Braxton Quartet, bereicherte sie Barry Guys London Jazz Composers Orchestra oder Ensembles von Scott Fields genauso wie Gruppen um Anders Jormin, interpretierte Kompositionen zeitgenössischer E-Musik genauso wie sie mit Peter Brötzmann oder Irene Schweizer improvisierte. Kooperationen mit unbekannteren Namen (Nelly Puguet oder Tisziji Muñoz) waren dabei, und immer wieder Duo- und Trio-Konstellationen mit Gerry Hemingway, Paul Lytton, Evan Parker ...
Kritiker sprechen von ihren Konzerten oft als einen Spaziergang an einem aktiven Vulkan, damit werden sie jedoch nur einer Seite dieser Ausnahmemusikerin gerecht, vermag sie doch genauso durch Intensität und Spannung in konzentrierten leisen Passagen zu bezaubern. Die Essenz ihres Spieles wird man in diesem raren Solokonzert unmittelbar erleben können - besonders, da die letzte Solo-CD Einspielung nun schon 11 Jahre zurückliegt.
Mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Veryan Weston [Piano]
Karoline Kraabel [Altsaxophon]
Dieses englische Duo ist Improvisation in seiner reinsten und exponiertesten Form. Weder Themen noch vorbestimmte Strukturen sind hier vorhanden - diese Musik lebt von der Frische und dem Potential der Spontaneität des Materials. Gleichermaßen wichtig ist die Qualität und Aussagekraft der Dialoge, und Weston und Kraabel sind in dieser Beziehung perfekt aufeinander abgestimmt.
Veryan Weston ist hierzulande meist als kongenialer Partner von "the voice" Phil Minton bekannt, im Duo genauso wie im Quartett "Four Walls", das er über die letzten Jahre hinweg immer entscheidender prägte. Diesmal jedoch ist mit Caroline Kraabel eine Duopartnerin dabei, die sowohl ihre Wurzeln in Punk und Rock nie ganz verbirgt, aber auch durch ihre Großprojekte mit improvisierenden Saxofonistinnen, oft unter Verwendung und kreativem Einbeziehen ungewöhnlicher Auftrittsorte - the Mass Producers - international aufhorchen ließ.
Die beiden spüren förmlich den Gedankenstrukturen des jeweils anderen nach, teils ausgerichtet auf einen "weniger-ist-mehr"-Ansatz, teils auch, ausgehend von Fragmenten repetitiver Strukturen, mit dem Ziel des sukzessiven Aufbaus mächtiger Klangblöcke. Oft verbinden sich zunächst wirr erscheinende Einzelelemente im Laufe des Dialoges zu einem komplexen System einer Musikalität von magischer Konsequenz.
Mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Fred van Hove [Piano]
Günter Heinz [Posaune, Zurna]
Lou Grassi [Schlagzeug]
Ein deutsch-belgisch-amerikanisches Gemeinschaftsprojekt
mit international renommierten Mitgliedern:
der Dresdner Posaunist und Komponist Günter Heinz, der Pianist Fred van
Hove, offizieller Träger des Titels "cultural ambassador of flanders"
und herausragende Persönlichkeit des europäischen Jazz, und Lou
Grassi, einer der vielseitigsten und meist gefragten Schlagzeuger der New
Yorker Jazz-Szene, sind gemeinsam auf Deutschland-Tournee.
Vielleicht das " jazz-nächste" Konzert der Offene Ohren/Konzerte innerhalb der ad hoc music 2006, mit einem Schlagzeuger, der für den nötigen drive sorgt. Günter Heinz und Lou Grassi spielten seit ihrem Debut in New York 2000 auf zahlreichen Festivals, u.a. beim Antwerpen Free Music Festival 2004. Das Duo wurde mit den Pianisten und Organisten Fred van Hove anlässlich des Festivals Frei Improvisierter Musik 2002 in Dresden zum Trio erweitert.
Mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptstadt München Kulturreferat sowie der Flämischen Gemeinschaft (Vlaamse Gemeenschap) .
Frederic Blondy [Piano]
Charlotte Hug [Violine, Viola]
Frankreich ist durch den jungen Pianisten Frederic Blondy vertreten, dessen Auftritt mit der Schweizerin Charlotte Hug, Viola und Violine, trotz der kammermusikalisch erscheinenden Besetzung einer der experimentelleren innerhalb dieser Reihe sein wird.
Begegnungen von Klängen und Geräuschen in Konfrontation und Synthese, Entwicklungen grandioser Soundscapes und immer wieder überraschende Wendungen und Tonwelten sind zu erwarten. Unterstützt und gesteigert wird die Klangperformance auch durch ungewöhnliche Techniken mit optischen Qualitäten, wie etwa Hugs "soft bow", eine extrem weiche Bogenbespannung, die enorm reichhaltige und obertonreiche Klänge zu erzeugen vermag.
Genauso spannend verspricht auch die Verarbeitung der musikalischen Hintergründe der Musiker zu werden, Blondys Synthese von beispielsweise Cecil Taylor und Morton Feldman, oder Hugs interdisziplinäre Arbeiten oder ihre Einbeziehung der Aura ungewöhnlichster Aufführungsorte versprechen ein spannendes Konzerterlebnis.
Mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Einen beeindruckenden Schlusspunkt setzen wird der zweite Pianosolist, der Schwede Sten Sandell, bescheinigt man ihm doch, bereits mit dem Anschlag der ersten Note eines Konzertes das Publikum schon so in seinen Bann zu ziehen, dass der Spannungsbogen bis zum letzten Akkord nicht abreißt. Inspiration dazu kommt sicherlich sowohl aus dem über viele Jahre bestehenden Trio Gush mit Raymond Strid und Mats Gustafsson genauso wie aus langer Beschäftigung mit zeitgenössischer Kompositionskunst.
Sandell verwendet - wie heutzutage viele Improviatoren - den Flügel als Gesamtinstrument und beschränkt sich nicht lediglich auf die Klaviatur; im Unterschied zu diesen vollzieht sich die Einbeziehung von Interieur, angeschlagenen Saiten, Schlägen und Reibungen des Rahmens, auch der Einsatz der Stimme, so stimmig und konsequent, andererseits so wenig spektakulär und effekthascherisch, dass dies nicht bewußt wahrgenommen wird, sondern als organisch unabdingbar für dieses akustische Gesamtkunstwerk.
Mit freundlicher Unterstützung durch The Arts Grants Committee in Schweden
Mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Uli Winter [Cello]
Katharina Klement [Piano]
Elisabeth Harnik [Clavicord]
Fredi Proell [Perkussion]
Josef Nowotny [Elektronics]
Das originell besetzte Ensemble pflegt auf leisen Sohlen eine Feinstofflichkeit, in die eine schillernde Palette von Klang- und Geräuschereignissen eingewoben ist. Erschaffen werden die daraus resultierenden, bizarren Soundtopographien aus der Imaginationskraft des Augenblicks.
Ausgesprochene Strukturverläufe blieben
bewusst ausgespart. Man gibt sich einem kollektiven Spontanietätsakt
hin, der zu Texturen führt, denen ein dichtes Netz von tönenden
Geschehnissen eigen ist. Phasenweise lassen sich die klanglichen Urheberquellen
nicht mehr verifizieren, wodurch ein einziger flirrender Organismus entsteht.
Intuitiv folgen die MusikerInnen den Routen, die die Interaktionen initiieren.
Und somit liegt ein hervorstechender Reiz in der Detailhaftigkeit der Klangfindungen.
An Tiefenschärfe gewinnen die Improvisationen durch eine äußerst
sensible Handhabung von Crescendi und Decrescendi, wie durch die eigenständige
Klangsprachlichkeit der ProtagonistInnen.
Kritik Freistil
Soundog hat übrigens nichts mit Hunden zu tun, sondern ist ein österreichischer Urlaut für Sonntag ;-)
Mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Han Bennink [Schlagzeug]
Mary Oliver [Viola]
Christofer Varner [Posaune, Didgeridoo, Muscheln]
Johanna Varner [Cello]
Als erstes Konzert diesen Jahres gab es mit dem AMMÜ-Quartett eine Internationale Begegnung Amsterdam - München. Eine Kooperation von Offene Ohren e.V. und dem ICI Forum München.
Christofer Varner, Bigbandleader und Blechbläserlehrer in München, konnte seine aktuelle Formation, das AMMÜ Quartett,mit Han Bennink (NL), Mary Oliver (USA), und Johanna Varner (A) dazu gewinnen, im Anschluss an eine CD-Produktion ein Konzert zu geben.
Das ICI- (International Composers & Improvisers) forum setzte gleichzeitig mit diesem Konzert seine Reihe "internationale Begegnungen" fort, die sich bereits im Namen der Gruppe manifestiert: AMsterdam-MÜnchen. Mit der eigentümlich schönen Besetzung von Posaune, Streichern und Schlagzeug und einer Musikform, die Jazztradition und Avantgarde vereint, tritt das AMMÜ Quartett 2007 bereits das zweite Jahr erfolgreich zusammen auf.
Mary Oliver, Bratschistin, ist eine gefragte Avantgarde-Musikerin mit Partnern wie Evan Parker und Misha Mengelberg, und unter anderem tragendes Mitglied in dessen Instant Composers Pool. Han Bennink, Schlagzeuger und komödiantisches Naturtalent, hat seit 40 Jahren mit vielen, wenn nicht den meisten Jazz-Größen gearbeitet, wie z. B. Albert Mangelsdorff und Peter Brötzmann. Er begleitete bereits 1964 Eric Dolphy auf seiner Europa-Tournee. Johanna Varner, Cello, und Christofer Varner, Posaunen, verbinden in einem spannenden interdisziplinären musikalischen Dialog auf unnachahmliche Weise alte Musik und moderne Improvisation. Sie konzertierten u.a. mit Barry Guy, Phil Minton und George Lewis.
Das AMMÜ Quartett überzeugt nicht nur durch eine enorme Breite klangschöpferischer Möglichkeiten, sondern auch durch Verspieltheit und Absurdität, durch Transparenz und zeitlose Schönheit. Die Improvisationen des AMMÜ Quartetts sind inspiriert von avanciertem Jazz und getrieben von der Opulenz unmittelbarer Klangschöpfung und Hörerfahrung. AMMÜ Quartett bedeutet: Zwischen verschiedenen Genres und musikalischen Idiomen oszillierende improvisierte Musik, die spannend und unterhaltend, spontan und amüsierend ist. Hochenergetisches Spiel steht neben fragilen, mehr von Stille geprägten Momenten.
Anatoly Vapirov [Saxofone]
Margarita Holzbauer [Cello]
Udo Schindler [Saxofone, Klarinetten]
Anatoly Vapirov - geboren in der Ukraine, langjährige tragende Säule in der damals sowjetischen Leningrader Jazzszene, und mittlerweile seit Jahren in Bulgarien lebend, hat dieses Urgestein der Jazzimprovisation in allen seinen Spielarten - von traditional bis free - seit den späten 60er Jahren Generationen beeinflußt und ist heute mehr denn je eine der führenden Persönlichkeiten unter Improvisatoren, Interpreten und Komponisten des modernen Jazz.
Im Rahmen eines Aufenthalts im April 2007 in Deutschland und Österreich gelang es dem Offene Ohren e.V., ihn für ein ad-hoc Treffen mit kreativen Musikern aus unserem eigenen Kreis zu begeistern.
So konnten wir eine spannende Begegnung mit den "local heroes" Udo Schindler und Margarita Holzbauer erwarten: Dieser, Improvisator und Architekt, europaweit aktiv in Duoprojekten, größeren Ensembles ebenso wie in Performance- und Theaterprojekten; wie jene, klassisch ausgebildete und international aktive Cellistin mit offenen Ohren für Improvisationstheater, interdisziplinären Performances und aller Musik ohne Netz und doppeltem Boden.
Wieder einmal bot die Seidlvilla den bewährten Rahmen für eine spannende internationale Begegnung - ohne Fahrplan, mit offenem Ausgang, aber mit musikalischen Erlebnissen erster Klasse.
Im April veranstalteten die Freunde der improvisierten Musik zum ersten Mal ein Konzert in der Black Box. Dies war eine Premiere im doppelten Sinn, denn auch das schwedisch-deutsche Quartett UNSK war erstmals in München zu hören. Mit Unterstützung der Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Martin Küchen [Saxophon]
Lise-Lott Norelius [Elektronik]
Birgit Ulher [Trompete]
Raymond Strid [Perkussion]
UNSK sind einer kompakten Ästhetik behusam artikulierter Klangereignisse zwischen Klang und Stille verpflichtet. Enge Interaktionen entwickeln sich in einem Mikrokosmos verhaltener Expressivität, die, akustischen Fraktalen gleich, dadurch mit immer wieder neuen Details überraschen. Erstaunlich ist die unmittelbare Geschlossenheit des Ensemblesounds, obgleich die musikalischen Interaktionen weder vordergründig durch Melodien, Rhythmus noch Harmonik bestimmt sind.
Birgit Ulher setzt die mittlerweile etablierte mikrotonale Trompetentechnik von Axel Dörner, Franz Hautzinger, Matt Davis, Greg Kelley fort und erweitert sie ständig in neue Dimensionen. Lise-Lott Norelius wurde u.a. mit der schwedischen genreüberschreitenden Weltmusik-Gruppe Anitas Livs bekannt, treibt jedoch ebenso ihre eigenen Solowerke voran. Raymond Strid ist vielleicht am bekanntesten als Mitglied des schwedischen Trios GUSH mit Mats Gustafsson und Sten Sandell, aber auch Mitglied in Ensembles um Barry Guy. Martin Küchens musikalisches Spektrum reicht von Klezmer und Freejazz (in seinem Quartett Exploding Customer) bis zu konzeptioneller Minimalistik (Looper - Mass, mit u.a. John Tilbury)
Marilyn Crispell
[Piano]
Urs Leimgruber [Saxofone]
Fritz Hauser [Schlagzeug]
Joëlle Léandre[Bass]
Im zweiten Anlauf ist es uns gelungen! Bereits ein Jahr vorher hatten wir den Versuch unternommen, diese vier Stilbildner von Weltniveau nach München zu holen; im standesgemäßen Rubinstein-Saal verschmolzen Virituosität, Intensität, Spiritualität und Humor zu einer unvergesslichen, aus dem Augenblick destillierten Einheit.
Die Tour wurde unterstützt von und
Stefan Keune [Saxofone]
Achim Krämer [Schlagzeug]
Hans Schneider [Kontrabass]
Eröffnung der Reihe ad hoc music 2007 mit einer konventionell anmutenden, jedoch ungemein flexibel agierenden Triobesetzung, die eruptiven Freejazz genauso wie radikale Improvisationsansätze des Londoner Spontaneous Music Ensembles assimiliert hat und mitunter zu erstaunlich filigranen Klangskulpturen transformiert.
Stefan Keunes Sopranino-Sax ist Besuchern unserer Konzerte noch von seinem Duo mit John Russell 2005 in Erinnerung. Basis seines facettenreichen Saxofonspiels sind Techniken der zeitgenössischen komponierten Musik, die er seit 1985 in zahllosen Improvisationsgruppen meist kammermusikalischen Hintergrunds umsetzt.
Hans Schneider ist schon seit Jahrzehnten sowohl als Bassist wie als Organisator ein essentieller Bestandteil der Szene – bereits 1982 organisierte er die ersten Internationalen Tage für Improvisierte Musik in Leverkusen, denen er lange Jahre verbunden blieb. Aktuell arbeitet er mit Doro Schuerch und Paul Lytton, in Xpact (2nd edition) mit Paul Rutherford, Paul Lovens und John Russell, sowie in einem Chamber Trio mit Melvyn Poore und Frank Gratkowski.
Achim Krämer schließlich begann mit 14 seine musikalische Laufbahn in einer Gruppe namens Zero Zoom, die sich später in Georg Gräwe Quintett umbenannte, und ist seither sowohl im Jazz (Phil Wachsmann, Fred Frith, Misha Mengelberg) wie in der zeitgenössischen Szene aktiv – letzteres beispielsweise mit dem Modern Percussion Quintet oder dem KHW Trio (Krämer-Hübsch-Wissel).
Claus van Bebber [Vinyl]
Erhard Hirt [Elektronik]
Ausgehend vom musikalischen Selbstverständnis eines Schlagzeugers und eines Gitarristen definieren Claus van Bebber und Erhard Hirt in ihrem Duo ihre Rollen neu: Schallplatten sind das Ausgangsmaterial für den Einen - Mischpult und Klangprozessoren Mittel für den Anderen um dichte assoziative Geräusch-Klanglandschaften und energetische Hörbilder zu erschaffen.
Hypnotischer low-budget – Dadaismus, desorientierende Turbulenzen, fesselnde Repetitionen – so beschrieb beispielsweise Massimo Ricci die Musik dieser in jeder Hinsicht rahmensprengenden Duo-Kooperation. In der Szene sind die beiden auch bekannt unter dem fabulierenden Namen "das Gehirn Gottes oder das Gegenteil von Ray Charles", der mehr Fragen aufwerfen als beantworten dürfte. Ihr erstes Tondokument erschien, wie bei Claus van Bebber fast unvermeidlich, als heutzutage rare analoge Vinylplatte.
Claus van Bebbers analoge Klangzaubereien konnte man erst kürzlich im Rahmen des DEGEM-Symposiums REMIX-RE in der Klanggalerie t-u-b-e live erleben, als er die elektronisch erzeugten Beiträge diverser Laptop-Künstler buchstäblich mechanisch, und faszinierend, verarbeitete. Offene Ohren Konzertbesucher der ersten Stunde erinnern sich auch noch an sein Trio mit Carl Ludwig Hübsch und Jaap Blonk, das 2004 bei uns in München zu Gast war. Neben vielen anderen seiner Aktivitäten sei noch seine Teilnahme bei der Documenta 8 (mit dem Ensemble Heinrich Mucken) erwähnt.
Erhard Hirt klingt nicht wie andere Gitarristen. Das ist das Geheimnis. – so beschreibt Markus Müller den Duopartner. Hirt‚ "eigentlich" Gitarrist (u.a. 1974 in der Freejazzcombo Jazz Community, 1982 Xpact (1st edition)) und 1984 Mitbegründer des King Übü Orchestrü, ist seither auch, und zunehmend, als Klanginstallateur und Performer aktiv, mit Peter van Bergen, John Butcher, Lol Coxhill, Paul Lytton, Phil Minton, Dorothea Schürch u.a., sowie im Ensemble Echtzeit und dem Projekt Extended Guitars (mit H. Tammen, N. Didkowsky, K. Rowe).
28. Oktober 2007
Ein Pianist zwischen den Welten erwartet uns am Anfang unserer dreitägigen Konzertfolge in der Black Box. Wir dürfen gespannt sein auf ein Programm, das neben "etablierten" Werken der Neuen Musik von Komponisten wie Henry Cowell oder John Cage auch Transkriptionen von Derek Bailey – Gitarrenimprovisationen und vor allem freie Improvisationen enthält. Wobei letztere den Rahmen des präparierten Pianos durch Einbezug von mechanischen Percussion-Elementen ebenso wie elektronischem processing-equipment nachhaltig ausweiten.
Chris Burns musikalischer Wirkungskreis begann im Jazz gleichwohl wie im Contemporary Dance, als Komponist, Arrangeur, Dirigent und Pianist. Nach Teilnahme an Workshops intuitiver Musik wandte er sich in den 80ern der Freien Improvisation zu, dies sowohl als Leiter größerer Ensembles, wie des seit 1984 existierenden Oktettes "Ensemble", als auch als Mitglied kleinerer Gruppen (beispielsweise Embers, mit Jim Denley Flöte und Marcio Mattos cello) sowie solistisch. Auch sein erstes Instrument, die Trompete, hat er nie ganz aufgegeben und erforscht und erweitert etwa im Duo mit Matt Hutchinson, Elektronik, auch hier die Grenzen improvisatorischer Ausdrucksmöglichkeiten.
Chris Burn [Piano]
Axel Dörner [Trompete]
Alexander Frangenheim [Bass]
Hier ist eine andere Facette des Schaffens von Chris Burn zu erleben: In einer Wiederauflage des Trios von Alexander Frangenheim mit Axel Dörner (SWR Jazzpreisträger 2006) und eben Chris Burn, das bereits in den 90er Jahren Grenzüberschreitungen und improvisatorische Gratwanderungen unternahm, sind mittlerweile vielfältige Erfahrungen aus den "concepts of doing" Improvisationsevents, Günter Christmanns "Vario"-Kombinationen oder Großformationen wie Ken Vandermarks Territory Band verarbeitet.
Alexander Frangenheim, geboren 1959 in Wuppertal, ist Kontrabassist und arbeitete in freien Improvisationen u.a. mit den Musikern Günter Christmann, Phil Minton, Thomas Lehn, den TänzerInnen Julyen Hamilton, Fine Kwiatkowski undBenoît Lachambre. Bis 2003 organisierte er das Festival "concepts of doing - Interaktion Tanz Musik" in Stuttgart. Seit 2005 lebt er in Berlin.
Axel Dörner, Jahrgang 1964, studierte zunächst Klavier im niederländischen Arnhem und in Köln, ab 1991 außerdem Trompete. Während des Studiums trat er bereits in verschiedenen Kombinationen der Streetfighters auf. Außerdem entstand bereits das Axel Dörner Quartett (mit Frank Gratkowski, Hans Schneider und Martin Blume). Seit 1994 lebt Dörner in Berlin. Er zeichnet sich vor allem durch seine Vielseitigkeit aus: Er spielt eher traditionellen Bebop (mit Alexander von Schlippenbach etwa das komplette OEvre von Thelonious Monk) genauso wie klassischen Free Jazz oder elektronische Musik, etwa mit Otomo Yoshihide bei den Donaueschinger Musiktagen 2005. Dörner ist sowohl alleine als auch mit seinem Trio TOOT (gemeinsam mit Phil Minton und Thomas Lehn) fester Bestandteil der Berliner Szene der experimentellen improvisierten Musik; so auch z.B. in Ken Vandermarks Territory-Band oder Barry Guys London Jazz Composers Orchestra.
Mazen Kerbaj [Trompete]
Franz Hautzinger [Trompete]
Axel Dörner [Trompete]
Den Abschluss des Parts der Offenen Ohren innerhalb von ad hoc music 2007 bildet ein trumpet summit der anderen Art: Alle Beteiligten sind mittlerweile bekannte Protagonisten der Erweiterung des Klangspektrums dieses Instrumentes, sei dies nun in Richtung des Mikrotonalen, Geräuschhaften oder Perkussiven. Die Duoerfahrungen, die es in allen möglichen Konstellationen dieser Gruppe reichlich gibt, sind die Basis einer neuen Erfahrung als Trio – Wir werden Zeugen einer Uraufführung!
Mazen Kerbaj, geboren 1975 in Beirut / Libanon, wo er auch heute noch seinen Hauptwohnsitz hat, besitzt sowohl die libanesische wie die französische Staatsbürgerschaft. Seine Hauptinteressen gelten neben der Improvisationsmusik auch der Malerei, darüberhinaus ist er Autor von Comicbüchern (bandes dessinées) und Kurzgeschichten, sowie Verfasser vieler zeitkritischer Artikel, Blogs etc. in Druck- und Internet-Medien.
Seine Bühnenauftritte als Improvisator begannen in Beirut im Jahr 2000, zunächst mit lokalen Musikerkollegen. Damit setzte er den Grundstein für Live-Präsentationen dieser Musik im gesamten mittleren Osten. Weitere Aktionen, wie die Bildung eines Kuratoriums für Improvisierte Musik, sowie ein seit 2001 jährlich durchgeführtes Festival Freier Musik, folgten bald. Seine innovativen und teilweise radikalen Ansätze einer höchst persönlichen Trompetenspielweise führten ihn konsequenterweise auch bald mit anderen Protagonisten dieses Instruments zusammen, die wie er nach neuen Formen, Strukturen und Ausdrucksweisen suchen.
Franz Hautzinger, geboren 1963, studierte Trompete und Komposition in Graz und Wien. Seit 1989 Lehrauftrag für Ensembleleitung, Komposition und Arrangement an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Als (Gast-)Solist zahlreicher Ensembles, Kooperationspartner international renommierter Künstler (u. a. Elliott Sharp, Gil Evans, Sainkho Namtchylak, John Cale, Christian Fennesz, Otomo Yoshihide, Butch Morris, Phil Niblock, Klaus Öhring, Lou Reed, Derek Bailey, the Temptations. John Tilbury, Tony Oxley, Joachim Kühn) und als Leiter eigener Projekte (Franz Hautzinger Speakers Corner, Dachte Musik, Regenorchester, Gomberg) ist er eine der profiliertesten österreichischen Musikerpersönlichkeiten. Veröffentlichung des Buches Gomberg, graphische Partituren. österreichisches Staatsstipendium 2001. Zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Kinderprojekte, Performance, Theater und Kunstprojekte.
Harald Lillmeyer [Gitarre und Elektronik]
Goh Lee Kwang [Elektronik Mixer-Feedback]
Margarita Holzbauer [Cello, Viola da Gamba]
Der Video- und Elektronik-Künstler Goh Lee Kwang aus Malaysia ist im Rahmen seiner Europatournee 2008 bei uns zu Gast in München. Solistisch wird er Grenzlandschaften zwischen meditativer Ruhe und Feedback-Sounds erkunden. Im Zusammenspiel mit den Münchner Improvisatoren Margarita Holzbauer und Harald Lillmeyer werden wir spannende Dialoge zwischen Elektronik-Mixer einerseits und akustischen Instrumenten wie Cello und Gitarre andererseits erleben können.
Einzigartige Klangerlebnisse sind vor dem unterschiedlichen Hintergrund der Beteiligten garantiert: Visual Art- und Installationskünstler trifft auf Improvisatoren mit klassischem und Avantgarde–Hintergrund.
Tom Blancarte [Bass]
Peter Evans [Trompete]
Der Trompeter Peter Evans und der Bassist Tom Blancarte, beide aus New York, sind in einer Vielzahl musikalischer Projekte aktiv.
Bassist Tom Blancarte, ursprünglich aus Texas, zog nach seinem Universitätsabschluss nach New York, wo er in einer Vielzahl verschiedener Gruppen wie ad-hoc-Kombinationen junger Improvisatoren spielt, die allesamt größere Beachtung und Aufmerksamkeit verdienen – in den USA wie hier.
Der Bostoner Peter Evans, überrascht trotz seiner Jugend mit der Meisterschaft in unterschiedlichsten Stilrichtungen in seinen genauso schillernden Band-Besetzungen, von Kammermusik über free Bebop, Imaginary Folk bis zur Performancekunst.
Die beiden Musiker sind im Mai auf ihrer zweiten Europatournee auf diversen Festivals unterwegs. Die Offenen Ohren freuen sich ganz besonders, dass sich Sparks zwischen dem Belgrader Ring Ring Festival und dem bekannten Moers Festival einen Tag freigehalten haben, um bei uns und mit uns ihr Münchner Premierenkonzert zu geben.
Wir danken dem Amerikanischen Generalkonsulat hier in München für die freundliche Unterstützung dieses Ereignisses!
Pascal Gully & Alexandre Kittel
[Schlagzeug, Objekte, Laptop, Rhythm box, Sequencer, Keyboard]
Free Music Dynamique - der Name passt! Aber auch Free Music Dynamite wäre eine gute Beschreibung der Musik dieser beiden Musiker aus dem französischen Mulhouse: Eine hochenergetische Auseinandersetzung mit perkussiven und elektronischen Klängen.
Parallel zum etablierten Sommer-Festival Jazz à Mulhouse initiierte Alexandre Kittel sein genreübergreifendes Festival Plein les sens mit Musikern und Aktionskünstlern aus Tanz, Theater und Performance.
Pascal Gully´s Schlagzeug kann auf einigen Tonträgern des CD Labels von John Zorn nachgehört werden – der einzigen dort vertretenen französischen Gruppe! Zusammen spielten sie mit so bekannten Künstlern wie Ninh Le Quan, Harald Kimmig, Bertrand Gauguet.
Phil Durrant [Laptop, Software Sampler]
Burkhard Beins [Percussion, Objekte]
Bertrand Denzler [Tenorsaxofon]
Disziplinierte und fokussierte Musik, der Sound von wirklich mitdenkenden und kommunizierenden Künstlern – konzentrierte Aufmerksamkeit ist essentiell lohnend! So charakterisiert Clive Bell im Musikmagazin The Wire das Zusammenspiel dieses im November 2004 entstandenen elektroakustischen Trios.
Phil Durrant, eigentlich Violinist, behandelt seinen Laptop wie ein akustisches Instrument, mit aller gebotenen Präzision. Bertrand Denzler ist neben seinem Spiel im Improvisationsquintet Hubbub mit unzähligen Innovatoren der europäischen Musikszene aktiv. Das Percussionspiel von Burkhard Beins kennt man aus Gruppen wie Perlonex, Phosphor oder Polwechsel.
Shortcut ist der Titel ihrer zweiten CD. Sie erscheint im Sommer 2008 auf dem Label Cathnor Recordings.
Besten Dank - Merci - an das Französische Kulturinstitut in München für die freundliche Unterstützung der beiden Juni-Konzerte!
Philip Zoubek [Klavier]
Paul Hubweber [Posaune]
Paul Hubweber und Philip Zoubek pflegen einen quicklebendigen Austausch von Ideen, mit sehr viel Freiheit und ziemlich unbeeinflusst von konzeptionellen und konventionellen Restriktionen. So beschrieb das Jazzatelier Ulrichsberg 2006 ihre Musik.
Mit Posaune und Piano ist Hub & Zub ein recht ungewöhnlich besetztes Duo, das seit 2004 im freien Dialog neue Klangwelten erforscht. Frisch, spritzig und ideenreich (Ö1 Club Kulturkalender).
Philip Zoubek ist Mitglied in verschiedenen Formationen in Köln, Wien, Zürich und Berlin. Als Komponist tritt Philip Zoubek derzeit mit seiner eigenen Formation 'Philz' mit Radek Stawarz (Violine) und Matthias Muche (Posaune) in Erscheinung. Auffallend ist seine Art, mit der Klangvielfalt des Klaviers umzugehen: Er beherrscht sowohl eine traditionelle, ideensprudelnde Tastenspielerei als auch den Umgang mit Präparationstechniken, die klanglich vom Geräuschhaften bis zu elektronisch wirkenden Sounds reichen.
Paul Hubweber ist vorwiegend im Improvisationsbereich tätig. Mit Musikern wie Claus van Bebber, Erhard Hirt und Paul Lytton, John Butcher, Markus Eichenberger und Jürgen Morgenstern haben sich Langzeitprojekte entwickelt. Aktuelle Ensembles sind zum Beispiel 'PaPaJo' mit Paul Lovens und John Edwards, das Duo 'Schnack' mit dem Elektroniker Ulrich Boettcher sowie das 'Domino Orchestra' von Markus Eichenberger.
Jacques Demierre [Klavier]
Dorothea Schürch [Stimme und Singende Säge]
Urs Leimgruber [Saxofon]
Charlotte Hug [Viola]
Anne Gillot [Klarinette, Flöten]
Thomas Lehn [Analog Synthesizer]
SIX heißt das neueste Projekt des Schweizer Ausnahme-Saxofonisten Urs Leimgruber. Die Musik von SIX basiert auf freier Improvisation.
Im Einsatz von Saiten- und Blasinstrumenten, Stimmen und analogen Synthesizer-Klängen gelingt es den sechs (SIX!) MusikerInnen das akustische Potential des jeweiligen Konzertraumes innovativ zu benützen und zu enthüllen.
Es entwickeln sich - bedacht und einzigartig - räumliche Klangspuren, entsprechend den gegebenen energetischen, akustischen und architektonischen Voraussetzungen. Musik, Klänge, Geräusche und Stille entwickeln in einer Symbiose mit dem Raum eine ganz eigene Dynamik. Die Grenzen zwischen den Instrumenten, den Techniken und ihren Diziplinen werden aufgelöst.
In diese Kunst der Grenzüberschreitung wird der Zuhörer in seiner Hörwahrnehmung einbezogen. Er wird – bewußt oder unbewußt – zum Miterzeuger eines unvergleichbaren und einzigartigen Hörerlebnisses.
Urs Leimgruber zitiert zur Musik von SIX Cornelius Cardew: the natural context provides a score which the players are unconsciously interpreting in their playing. Not a score that is explicitly articulated in the music and hence of no further interest to the listener as is generally the case in traditional music, but one that coexists inseparably with the music, standing side by side with it and sustaining it“.
Der Auftritt von SIX wird unterstützt von der Schweizer Kulturstiftung sowie von der Fondation Suisa .
Michael Vatcher [Schlagzeug]
Joe Fonda [Bass und Stimme]
Xu Fengxia [Sanxian, Stimme]
Liedmaterial aus dem alten China bildet die Basis dieser „bizarren Gesänge“ quer über kontinentale Kulturgrenzen hinweg. Xu Fengxia aus Shanghai ist nach ihrem fulminanten Duoauftritt mit Gunda Gottschalk 2006 zum zweiten Mal Gast des Offene Ohren e.V.
Sie ist klassisch geschulte Musikerin auf traditionellen chinesischen Instrumenten wie der Wölb-Zither Guzheng oder der hierzulande selten gehörten Sanxian, einer kleinen, mit Schlangenhaut überzogenen Gitarre. Zusammen mit ihrem New Yorker Pendant Joe Fonda wirbelt sie Meditatives, Improvisiertes, Rockendes aus den Traditionen und hinauf in höchste Sphären.
Gleichwohl Joe Fondas Wurzeln im Jazz liegen, ist er auch als Produzent interdisziplinärer Performance-Ensembles aktiv.
Vervollständigt wird das Trio durch den seit 1977 in Amsterdam lebenden Kalifornier Michael Vatcher, der einen glasklaren Gegenpart bildet und dessen treibendes Schlagzeug unablässig weitere Klangabenteuer initiiert. Bekanntestes Beispiel für seinen unverwechselbaren Stil ist vielleicht die Jazz / Art Rock Gruppe 4Walls (mit Phil Minton, Luc Ex, Veryan Weston), der er seinen eigenen Stempel aufgedrückt hat.
Phil Minton [Stimme]
Thomas Lehn [Analog-Synthesizer]
Ute Wassermann [Stimme]
In seinem Projekt «speak easy» zeigt der Bochumer Schlagzeuger und Perkussionist Martin Blume – ursprünglich inspiriert durch die Bilder der Bochumer Ausstellung The Message. Das Medium als Künstler Kunst und Okkultismus – mit den beiden Ausnahmevokalisten Phil Minton und Ute Wassermann, zu welch magischen Momenten die Stimme in der zeitgenössischen Improvisationsmusik beitragen kann.
Der Schlagzeuger Martin Blume arbeitet seit Anfang der 80er Jahre im internationalen Kontext der Avantgarde von Jazz, Improvisierter und Neuer Musik. Sein Spiel wird bestimmt von einer filigranen Klangästhetik, deren treibendes Moment nicht nur die rhythmische Energie, sondern vor allem der Zusammenklang mit seinen Mitmusikern ist. In diesem Konzert konnte er kurzfristig leider nicht dabei sein. So trat die Gruppe - nicht weniger begeisternd - als Trio auf.
Phil Minton ist eine wahrhaft legendäre Musikerpersönlichkeit. Seit den frühen 60er Jahren zählt er zu den originellsten Vokalisten der zeitgenössischen Musik und hat sich dabei eine immense Spiel- und Experimentierfreude bewahrt. Präzise und volltönend vom authentischen Blues oder von einer Rossini-Arie in farbenprächtige Geräuschkollagen wechselnd, fesselt er sein Publikum und entführt in unerhörte Klangwelten.
Ute Wassermann kultiviert seit 1984 ihre eigenen außergewöhnlichen und vielstimmigen Vokaltechniken. Sie hat einen systematischen Katalog nach Klangfarben, Register und artikulativen Abläufen entwickelt.
Die Gruppe wird vervollständigt durch Thomas Lehn. Tief in seiner Herkunft als „klassischer“ Pianist verwurzelt, ist er einer der innovativsten und bekanntesten Musiker der elektronischen Musik. Selten erlebt man physische Unmittelbarkeit und überbordende Musikalität so hautnah.