Mit einem „phantastischen Saisonabschluss“ (Zitat eines Besuchers nach dem Duokonzert von Moir-Coudoux) verabschiedet sich der Offene Ohren e.V. in die Sommerpause, oder besser gesagt: in den Festivalsommer!
Wer noch Anregungen für spannende Musikerlebnisse sucht, wird vielleicht auf unserem Festivalkalender fündig.
Schon jetzt vormerken:
Unsere Herbsttermine im MUG im Einstein Kultur stehen fest.
Wir freuen uns darauf, Sie und Euch im Herbst wieder bei unseren Konzerten begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir einen inspirierenden Sommer mit vielen musikalischen Entdeckungen.
Offene Ohren!
– Vorschau –
Tiziana Bertoncini, Violine [I]
Ute Wassermann, Stimme [D]
Angelika Sheridan, Bassflöte [D]
Fotos © von links nach rechts: H. Schneider, H. Schneider,
Stefan Fries
TAU ist das neue Trio dieser international renommierten Musikerinnen der improvisierten und experimentellen Musik. Ihre Musik formt sich zu einem vielstimmigen, organischen Klangkörper – durchzogen von energetischen Spannungen, Brüchen und unerwarteten Abgründen.
So öffnet sich ein akustischer Raum, der von erhöhter Wachsamkeit und Resonanz geprägt ist.
Tiziana Bertoncini bewegt sich zwischen zeitgenössischer Komposition, Improvisation und elektroakustischer Musik. Ihre Ausbildung als Geigerin und bildende Künstlerin prägt ihre interdisziplinären Arbeiten, von Raum-Klang-Installationen bis hin zu Musiktheaterprojekten. Sie ist Mitglied des Ensemble ]h[iatus und war u. a. bei ZKM, WDR3 und Horizons Sancy zu hören.
Angelika Sheridan definiert den Klang der Flöte jenseits klassischer Konventionen durch zeitgenössische und eigene Spieltechniken. Sie ist in der Neuen und in der Improvisierten Musik aktiv, beispielsweise mit dem Ensemble]h[iatus, Multiple Joyce Orchestra und dem Kollektiv impakt. Außerdem unterrichtet sie an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Ute Wassermann ist Vokalkünstlerin, Komponistin und Performerin. Ihre Stimme changiert zwischen Elektronik, Kreatur und Klangskulptur, erweitert durch Objekte, Pfeifen, akustische Kostüme. Sie komponiert für internationale Festivals und Ensembles wie MaerzMusik, Transart und Musik der Jahrhunderte.
Veranstaltungsort: MUG – Münchner Untergrund im Einstein Kultur
Eintritt: 15 Euro, Mitglieder Offene Ohren e.V. 12 Euro, freier Eintritt bis 21 Jahre (inklusive)
Julie Sassoon, Piano [GB]
Willi Kellers, Schlagzeug/Perkussion [D]
Foto © H. Schneider
Das Duo, die intimste Form der Improvisation, lässt Musiker aufeinander eingehen wie in keiner anderen Konstellation. Jede Sekunde will gehört, verstanden und unmittelbar in Klang verwandelt werden.
Julie Sassoon und Willi Kellers tun das in sensibler, leiser, gefühlvoller Art, aber auch in exaltierten Klangkaskaden:
Lyrische Melodien treffen auf perkussive Ausbrüche, die sich mit Schlagzeugrhythmen aus Bartoks oder Strawinskys Welt überlagern. Sie wechseln sich mit jazzigen Elementen, schamanischen Klangmeditationen und fast unhörbaren atmosphärischen Sequenzen ab. So entsteht ein hochdynamischer Klangkosmos – intensiv, fragil, unvorhersehbar.
Ausgebildet als klassische Konzertpianistin, fand Julie Sassoon über den Jazz zur freien Improvisation. 2009 zog sie von London nach Berlin und spielte dort regelmäßig mit vielen Musikern, die auch schon zu Gast beim Offene Ohren e.V. waren – darunter Tom Arthurs, Yorgos Dimitriadis, Miles Perkin und Paul Schwingenschlögl. Ihre deutsch-jüdischen Wurzeln erforschte sie musikalisch auf einer Solo-CD.
Willi Kellers hat zusammen mit dem Bassisten Christoph Winckel und der englischen Posaunenlegende Alan Tomlinson 2011 das Eröffnungskonzert des MUG bestritten. Peter Brötzmann, Ruf der Heimat, und Boom Box sind nur einige der Eckpfeiler seiner musikalischen Aktivitäten. Er hat mit unzähligen Größen des Jazz und der Improvisationsmusik gespielt, darunter beispielsweise mit Keith Tippett und Marylin Crispell. Julie Sassoon steht diesen beiden mit ihrer ungeheuren Emotionalität in nichts nach.
Bereits 2017 begeisterten Julie Sassoon & Willi Kellers das Publikum. Jetzt kehrt dieses außerordentliche Duo nach acht Jahren zurück in den MUG!
Dieses Konzert wird u.a. ermöglicht durch den Programmpreis Applaus, mit dem der Offene Ohren e.V. im Herbst 2024 ausgezeichnet wurde.
Veranstaltungsort: MUG – Münchner Untergrund im Einstein Kultur
Eintritt: 15 Euro, Mitglieder Offene Ohren e.V. 12 Euro, freier Eintritt bis 21 Jahre (inklusive)
Ein Abend – zwei Künstler, zwei Perspektiven auf das Experimentelle
Simon Camatta und ErikM präsentieren jeweils ein eigenständiges Solo-Set und eröffnen dem Publikum zwei radikal unterschiedliche Zugänge zur Welt des Klangs.
Fotoquelle: https://simoncamatta.bandcamp.com/
Simon Camatta (1976) ist ein international bekannter Improvisations- und Jazzschlagzeuger. An der Essener Folkwang Universität der Künste studierte er Jazz. Er lebt in Essen und kuratiert das JOE-Festival 2025 in der Zeche Carl (6.–8. Februar 2026).
Aus dem üblichen Rahmen fällt Simon Camatta durch abendfüllende improvisierte Schlagzeug Solokonzerte und interdisziplinäre Arbeiten an außergewöhnlichen Off-Orten. Er spielt in Theatern, arbeitet mit freien Tanzkompanien oder mit bildenden Künstler*innen, wie im Rahmen seines Projektes "Schlagzeug trifft Leinwand". Auf seinem Album "This is not a Solo Record" arbeitete er mit Gastmusikern und Field Recordings.
Simon Camatta, der quer über so ziemlich alle neuen Musikstile mit unzähligen schillernden Namen kooperiert hat, bietet uns an diesem Abend die Essenz dieser Erfahrungen, perkussiv destilliert und virtuos präsentiert.
ErikM (alias Erik.M) ist ein französischer Klangkünstler, elektroakustischer Komponist und bildender Künstler. Seit über dreißig Jahren entwickelt er eine interdisziplinäre Praxis, die Klanggestaltung, bildende Kunst, Performance und Installation miteinander verbindet. Seine Arbeit, tief verwurzelt in einer erweiterten Klangökologie, erforscht die sensiblen Beziehungen zwischen Materie, Wahrnehmung, Umwelt und Störung.
An der Grenze zwischen Visueller und Audio-Kunst angesiedelt, umfasst sein Werk elektroakustische Performance, Phonografie, immersive Installationen sowie akusmatische und radiophone Werke. Ob er nun rohes Klangmaterial manipuliert oder das Ungehörte in der lebendigen Welt einfängt, ErikM schafft wechselnde, kritische und intuitive Hörumgebungen, die von zeitgenössischen Themen wie technologischem Wandel, Katastrophen, Intimität und gemeinsam genutzten Räumen durchdrungen sind.
Im MUG wird ErikM sein Projekt „Idiosyncrasy“ präsentieren – eine elektroakustische Performance, die Klangquellen in Echtzeit aus frei zugänglichen Internet-Streams bezieht.
Dabei steht nicht mehr das gespeicherte Sample im Fokus, wie in der klassischen Musique Concrète, sondern das Momentane, Zufällige, Offene.
Diese Anordnung von Klangmaterial in Echtzeit verbindet das Hier und Jetzt mit dem, was anderswo und fern ist, jenseits des Horizonts. Zusammen mit den strömenden, offenen Klängen entfaltet sich eine fiktive Kartografie und zieht den Zuhörer in eine abstrakte Soundwelt.
Veranstaltungsort: MUG – Münchner Untergrund im Einstein Kultur
Eintritt: 15 Euro, Mitglieder Offene Ohren e.V. 12 Euro, freier Eintritt bis 21 Jahre (inklusive)
Maria Portugal, Schlagzeug [Brasilien]
nicht im Bild:
Gabby Fluke-Mogul, Violine, Viola [USA]
Paula Sanchez, Cello [E]
Foto © H. Schneider
Dieses Konzert wird u.a. ermöglicht durch den Programmpreis Applaus, mit dem der Offene Ohren e.V. im Herbst 2024 ausgezeichnet wurde.
John Edwards, Bass [GB]
Alex Ward, Klarinette, Gitarre [GB]
Mike Gennaro, Schlagzeug [USA]
Fotos © Mike Gennaro
Dieter Manderscheid, Bass [D]
Martin Blume, Schlagzeug [D]
Frank Paul Schubert, Saxofon [D]
Fotos © Hannes Schneider
Rudi Fischerlehner, Schlagzeug [A]
Marta Warelis, Piano [PL / NL]
Florian Stoffner, Gitarre [CH]
Foto © Dawid Laskowski
Veranstaltungsort: MUG – Münchner Untergrund im Einstein Kultur
Eintritt: 15 Euro, Mitglieder Offene Ohren e.V. 12 Euro, freier Eintritt bis 21 Jahre (inklusive)
Das Programm des Offene Ohren e.V. wird gefördert vom Kulturreferat der LH München. Ein herzliches Dankeschön vom Veranstalter, den Musikern und dem Publikum!